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Bericht: Omikron-Wirtschaftskrise in China könnte deutsches Wachstum halbieren
Eine mögliche Omikron-Wirtschaftskrise in China könnte einem Medienbericht zufolge auch die konjunkturelle Erholung in Deutschland massiv zurückwerfen. Ein Wachstumseinbruch in der Volksrepublik könne dazu führen, dass die deutsche Wachstumsprognose für 2022 halbiert werden müsse, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf eine Simulationsrechnung des Analyse- und Beratungsunternehmens Prognos. In absoluten Werten gingen der Bundesrepublik in diesem Fall "gut 60 Milliarden Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung verloren", schrieb die Zeitung.
Werde davon ausgegangen, dass Omikron Chinas Wirtschaft ähnlich schwer träfe wie die Alpha-Variante gleich zu Pandemiebeginn, würde das Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik demnach in diesem Jahr statt wie bisher erwartet um sechs um gerade noch 2,3 Prozent zulegen. Für Deutschland hieße das, dass die Wachstumsprognose für 2022 von bislang vier auf nur noch 2,1 Prozent zurückgeschraubt werden müsse. Die Bundesregierung rechnet derzeit für 2022 mit 3,6 Prozent Wachstum.
Hintergrund des Wenn-Dann-Szenarios sind laut "Süddeutscher Zeitung" Studien etwa der Universität Hongkong, wonach die in China verwendeten Impfstoffe Sinovac und Sinopharm ausgerechnet gegen die hochansteckende Omikron-Variante offenbar nur unzureichend wirkten. Hinzu komme, dass der Anteil Genesener mit natürlichem Immunschutz in kaum einem Land der Welt so niedrig sein dürfte wie in der Volksrepublik, weil Peking die Ausbreitung bisheriger Mutanten durch strikte Lockdowns und Massentests aufgehalten hatte. Damit seien 1,4 Milliarden Menschen kaum vor Omikron geschützt.
"Das könnte die chinesische Politik vor ein Dilemma stellen: Entweder wird die bisherige Null-Covid-Strategie in Umfang und Härte nochmals ausgeweitet, oder die Infektions- und Krankheitsfälle steigen massiv an", heißt es demnach in der Prognos-Simulation. "In beiden Fällen ergeben sich gravierende Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung Chinas."
Dass die Folgen vor allem auch hierzulande zu spüren wären, liege daran, dass die Volksrepublik der wichtigste Handelspartner der deutschen Wirtschaft sei. 2020 gingen demnach acht Prozent der hiesigen Ausfuhren in die Volksrepublik, zugleich wurden neun Prozent aller Vorleistungsgüter von dort bezogen. Vor allem in Bereichen wie Elektronik und Optik sind deutsche Firmen auf chinesische Komponenten angewiesen.
N.Fournier--BTB