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EU-Kommission genehmigt Lufthansa-Einstieg bei ITA Airways unter Bedingungen
Die EU-Kommission hat den Einstieg der Lufthansa bei der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways unter bestimmten Bedingungen genehmigt. Die Lufthansa habe Maßnahmen zugesagt, mit denen "die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission vollständig ausgeräumt" werden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die EU-Wettbewerbshüter hatten vermutet, dass ein Zusammenschluss den Wettbewerb auf einigen Flugstrecken verringern und so für höhere Preise sorgen könnte.
Bislang waren die Lufthansa und ITA Airways nach Einschätzung der Kommission "auf bestimmten von Italien ausgehenden Strecken starke und enge Wettbewerber". Das betrifft vor allem Kurzstreckenflüge zwischen Italien und mitteleuropäischen Ländern. Konkurrenz haben die beiden Unternehmen auf diesen Strecken demnach "in erster Linie von Billigfluggesellschaften wie Ryanair, die oftmals von abgelegeneren Flughäfen aus tätig sind".
Die Lufthansa und der italienische Staat als bisheriger Eigentümer von ITA Airways hätten sich nun verpflichtet, "einer oder zwei konkurrierenden Fluggesellschaften die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, Direktflüge zwischen Rom oder Mailand und mitteleuropäischen Flughäfen anzubieten", erklärte die Kommission am Mittwoch. Dafür muss ITA Airways etwa Start- und Landegenehmigungen am Flughafen Mailand Linate abgeben.
So werde verhindert, dass ITA eine "beherrschende Stellung" in Mailand bekomme, teilte die Kommission weiter mit. Auf Langstreckenflügen von Italien nach Nordamerika muss ITA Airways künftig zudem attraktive Start- und Landeplätze mit der Konkurrenz tauschen. Nach Einschätzung aus Brüssel könnte das auf mehreren Strecken für ein größeres Angebot an Direktflügen sorgen.
ITA Airways war 2021 aus der chronisch kriselnden Alitalia hervorgegangen, bei der bereits 2017 der italienische Staat eingesprungen war. Rom fand jedoch lange keinen Investor, um seine Beteiligung wieder zu reduzieren. Das grüne Licht aus Brüssel für den Einstieg der Lufthansa bei ITA Airways dürfte deshalb auch die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni freuen.
Der deutsche Konzern plant zunächst eine Übernahme von 41 Prozent der Anteile für 325 Millionen Euro mit der Option, später das gesamte Unternehme zu kaufen. Vor der Übernahme hatte ITA Airways seine Verluste deutlich reduziert: 2022 hatte die Fluggesellschaft noch mit 486 Millionen Euro im Minus abgeschlossen, 2023 waren es nach Unternehmensangaben nur noch fünf Millionen Euro.
H.Seidel--BTB