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AP-Reporter erneut Zugang zu Berichterstattung aus Weißem Haus verwehrt
Einen Tag nach dem Ausschluss eines Reporters von Associated Press (AP) von der Berichterstattung aus dem Weißen Haus ist der größten US-Nachrichtenagentur erneut der Zugang verwehrt worden. Am Mittwoch (Ortszeit) wurde der AP-Reporter den zweiten Tag in Folge daran gehindert, für sein Medium von der Vereidigung der neuen Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard zu berichten. Auf die wiederholte Einschränkung angesprochen, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, die Trump-Regierung wolle sich vor "Lügen" der Medien schützen.
"Wir behalten uns das Recht vor, zu entscheiden, wer ins Oval Office darf", führte Leavitt am Mittwoch vor Journalisten aus. Dem US-Präsidenten Fragen zu stellen, sei als "Einladung" zu verstehen und nicht als Recht.
"Wenn wir das Gefühl haben, dass in diesem Raum Lügen verbreitet werden, werden wir dagegen vorgehen", sagte Leavitt weiter. Dabei verwies sie darauf, dass es "eine Tatsache" sei, "dass das Gewässer vor der Küste Louisianas Golf von Amerika genannt" werde. "Und ich bin mir nicht sicher, warum die Nachrichtenagenturen ihn nicht so nennen wollen, aber so ist es nun einmal."
Am Dienstag hatte AP-Chefredakteurin Julie Pace mitgeteilt, dass ihr Reporter im Zusammenhang mit der Umbenennung des Golfs von Mexiko in "Golf von Amerika" durch US-Präsident Donald Trump "daran gehindert" worden sei, an der Unterzeichnung eines Erlasses von Trump im Oval Office teilzunehmen.
Die Agentur wurde demnach von den Mitarbeitern des Weißen Hauses darüber informiert, dass ihr der Zugang zu einer dortigen Veranstaltung verweigert werde, sollte sie ihre "redaktionellen Standards nicht an die von Präsident Donald Trump erlassene Verordnung zur Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika anpassen".
Pace nannte den Vorgang "alarmierend". Den Agentur-Zugang zum Weißen Haus aufgrund des Inhalts der AP-Sprachregelung einzuschränken, behindere "nicht nur den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten. Dies verstoße auch "eindeutig gegen den ersten Verfassungszusatz".
AP ist die größte Nachrichtenagentur in den USA. Ihr sprachliches Regelwerk gehört seit Jahren zur Standardlektüre für Nachrichtenredaktionen und Firmenbüros. In einem stilistischen Hinweis hatte AP im vergangenen Monat erklärt, dass Trumps Erlass "nur innerhalb der Vereinigten Staaten Berechtigung besitzt". Als globale Nachrichtenagentur, die Nachrichten auf der ganzen Welt verbreite, müsse AP "sicherstellen, dass Ortsnamen und Geografie für alle Zielgruppen leicht erkennbar sind", hieß es weiter.
Trump hatte unmittelbar nach seinem Amtsantritt ein Dekret unterzeichnet, das unter anderem die Umbenennungen des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika und des Berges Denali in Mount McKinley vorsah. Trump nannte den Golf einen "unauslöschlichen Teil Amerikas", insbesondere wegen seiner Bedeutung als beliebtes Touristenziel.
A.Gasser--BTB