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Lagarde: Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation noch nicht absehbar
Der Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation in Europa ist nach Ansicht der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit noch nicht absehbar. "Der Nettoeffekt auf die Inflation wird im Laufe der Zeit deutlicher werden", sagte Christine Lagarde am Donnerstag nach der Leitzinsentscheidung der EZB in Frankfurt am Main. Die aktuelle Lage sei mit einer hohen Unsicherheit behaftet.
Auf die wirtschaftliche Entwicklung habe die erratische Zollpolitik der USA einen negativen Effekt. "Wir können davon ausgehen, dass sie einen gewissen Einfluss auf das Wachstum haben wird", sagte Lagarde. Sie sprach von einer "großen Eskalation" des globalen Handelskonflikts. Der Einfluss auf die Inflation müsse sich aber erst noch zeigen.
Die EZB senkte am Donnerstag zum siebten Mal seit dem vergangenen Sommer ihre drei Leitzinsen. Der zentrale Einlagenzins liegt damit zukünftig bei 2,25 Prozent. Auch eine Zinspause schien vorab nicht ausgeschlossen. Vor "einigen Wochen" hätten eine bestimmte Anzahl Mitglieder des EZB-Rats womöglich noch "für eine Pause" gestimmt, sagte Lagarde.
In der Zwischenzeit jedoch sorgte US-Präsident Donald Trump mit seinen Zöllen inklusive Kehrtwende für ein Einbrechen der Börsen und große Unsicherheit in der Wirtschaft. Die Entscheidung des Rats am Donnerstag fiel nach Angaben Lagardes einstimmig.
H.Seidel--BTB