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Übernahme von Chipfertigung von Elmos wird "voraussichtlich" untersagt
Die Bundesregierung wird die Übernahme der Chip-Fertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos durch den schwedischen Konkurrenten Silex, Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics, "voraussichtlich" untersagen. Dies habe das Bundeswirtschaftsministerium dem Unternehmen mitgeteilt, erklärte Elmos am Montagabend. Demnach werde der Verkauf an Silex in der Kabinettssitzung am Mittwoch "voraussichtlich untersagt werden".
Das sei eine neue Entwicklung, erklärte Elmos - "da bis zum heutigen Tage" das Ministerium den beteiligten Parteien mitgeteilt habe, dass die Transaktion wahrscheinlich genehmigt wird. Elmos kündigte an, den Bescheid nach Zugang "eingehend" zu prüfen und dann über die weiteren Schritte zu entscheiden.
Ende vergangener Woche hatte sich SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gegen den Verkauf von Elmos an Silex ausgesprochen. "Die Chipindustrie ist genau etwas, wo wir eine starke einseitige Abhängigkeit haben", argumentierte er im Sender RTL/NTV. Im chinesischen und südostasiatischen Raum säßen die großen Hersteller von Halbleitern. Deutschlands Marktanteil falle dagegen gering aus.
Elmos sei zwar keine "Weltklitsche" zur Produktion von Chips, sagte Kühnert weiter. "Aber wenn man bei etwas eh schon schlecht aufgestellt ist, dann sollte man das bisschen, was man hat, nicht auch noch aus der Hand geben."
Laut "Spiegel" hat sich auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) klar gegen einen chinesischen Einstieg bei Elmos ausgesprochen.
Elmos hatte Ende 2021 angekündigt, sich von seiner Fertigung am Stammsitz in Dortmund zu trennen. Für 85 Millionen Euro soll Silex das Werk und die Vorräte übernehmen. Mit dem Verkauf will Elmos, das vor allem für die Autoindustrie produziert, die eigene Produktion aufgeben und seine Chips stattdessen bei Auftragsfertigern einkaufen.
G.Schulte--BTB