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Landwirtschaftsminister Özdemir verteidigt Pläne für Tierwohllabel
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat die umstrittenen Pläne seines Hauses für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung von Schweinefleisch verteidigt. Er sei zuversichtlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher das neue Tierwohllabel annehmen würden, sagte Özdemir dem Deutschlandfunk laut Vorabmeldung vom Freitag. Kritik, dass Vorhaben komme wegen möglicher Preissteigerungen und angesichts der aktuellen Krise zur Unzeit, wies er zurück.
"Wenn man Gründe möchte, warum wir nicht mehr für Tierschutz tun, nicht mehr für Klimaschutz tun, wird man sie immer finden", sagte Özdemir. "Mit der Haltung haben wir den Planeten in den Zustand verwandelt, in dem wir gerade sind." Es müsse nun gehandelt werden. Das Interview im Deutschlandfunk soll am Sonntag ausgestrahlt werden.
Die Bundesregierung hatte im Oktober eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung zunächst nur für Schweinefleisch vereinbart. Es sollen weitere Vorgaben für andere Produkte folgen. Die Lebensmittel müssen dann gekennzeichnet werden, wenn die Tiere in Deutschland gehalten wurden und hierzulande an Verbraucher verkauft werden. Das Schweinefleischlabel muss nun zunächst noch von der EU geprüft werden.
Özdemir unterstrich, dass der Umbau der Tierhaltung hin zu einer tierwohl- und klimaschutzfreundlichen Weise eine langfristige Finanzierung brauche. Die bislang dafür vorgesehenen eine Milliarde Euro in dieser Legislaturperiode könnten nur ein Anfang sein. Eine Ausweitung des Tierwohllabels auf weitere Tierarten erfordere bereits weitere Mittel. Die Bundesregierung hatte sich bislang nicht auf ein Finanzierungsmodell einigen können.
F.Müller--BTB