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Bauer in Indien fordert Freilassung von gefiedertem Freund
Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Bauern und einem von ihm geretteten Kranich hat in Indien eine Welle der Sympathie ausgelöst: Fast 4000 Menschen forderten in einer Onlinepetition die Freilassung des von den Behörden eingefangenen und nun in einem Zoo untergebrachten Vogels. "Ist es ein Verbrechen, sich mit Menschen anzufreunden?", hieß es in dem Text.
Der Bauer Mohammad Arif hatte den verletzten Saruskranich gefunden und ihn liebevoll gesund gepflegt. Seitdem waren die beiden unzertrennlich. Nach wenigen Wochen entließ Arif seinen Schützling in die Freiheit. Doch das Tier blieb in der Nähe von Arifs Haus, folgte seinem Retter zeitweise auf Schritt und Tritt und fraß ihm sogar aus der Hand.
"Der Vogel blieb tagsüber bei seiner Familie und kehrte abends zu uns zurück. Oder er kam nachmittags, wenn er hungrig war, und wartete vor unserer Tür", sagte Arif am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Videos von dem Vogel und seinem Freund gingen in Onlinenetzwerken viral. Auf Instagram folgen den beiden fast 300.000 Follower.
Doch die Freundschaft wurde vergangenen Monat jäh unterbrochen, als die Behörden den Kranich einfingen und in einem vier Stunden per Auto von Arifs Heimatort entfernten Zoo unterbrachten. Dort sitzt er seither in einem engen Quarantänekäfig. Medienberichte über die Notlage des Vogels lösten in der indischen Öffentlichkeit nun eine Welle des Mitgefühls aus.
Online-Aufnahmen von Arifs Besuch im Zoo Anfang der Woche zeigen das emotionale Wiedersehen der beiden, wobei der Vogel aufgeregt mit den Flügeln schlägt und auf und ab springt. Arif hofft nun auf einen Erfolg der Petition.
Wenn es nach ihm ginge, sollte "sein" Kranich entweder im Wald oder in einem Vogelschutzgebiet freigelassen werden, sagte Arif. Er zeigte sich aber auch zuversichtlich, dass der Vogel zu ihm zurückkehren werde: "In dem Moment, in dem sie ihn freilassen, wird er zu mir zurückkommen."
Saruskraniche gehören zu den Purpurhalskranichen,. Der internationale Umweltschutz-Dachverband IUCN stuft die Art als "gefährdet" ein. Nach Angaben des Worldwide Fund for Nature (WWF) gibt es in Indien weniger als 20.000 Exemplare.
N.Fournier--BTB