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Japans Regierungschef sprich sich für "stabile" Beziehungen zu China aus
Trotz Spannungen zwischen beiden Ländern hat Japans Regierungschef Fumio Kishida zu "konstruktiven und stabilen" Beziehungen mit China aufgerufen. Diese würden "Frieden und Wohlstand" dienen, erklärte Kishida in einer Mitteilung, die bei einer Veranstaltung zum 50. Jahrestag der Normalisierung der chinesisch-japanischen Beziehungen verlesen wurde. Chinas Staatschef Xi Jinping erklärte in einer Mitteilung, er wolle mit Kishida daran arbeiten, den Jahrestag als "Chance" für die "sehr wichtigen" Beziehungen zu nutzen.
Kishida wies in seiner Botschaft allerdings auch auf "zahlreiche Herausforderungen und Streitfragen" hin. Beide Länder müssten an einem Verhältnis arbeiten, das "den Anforderungen der neuen Ära gerecht wird". Die Beziehungen zwischen Peking und Tokio werden von der wachsenden militärischen Macht Chinas und einer zunehmend aggressiven Rhetorik Pekings belastet.
Zum Jahrestag fand keine offizielle diplomatische Zeremonie statt. Die Botschaften Kishidas und Xis wurden bei einer vom mächtigen japanischen Wirtschaftsverband Keidanren organisierten Veranstaltung verlesen. Weder Kishida noch Xi waren anwesend, die japanische Regierung und die chinesische Botschaft unterstützten den Termin allerdings.
China und Japan sind respektive die zweitgrößte und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. China ist Japans wichtigster Handelspartner, Japan nach den USA der zweitwichtigste für China. Vor wenigen Jahren schienen sich auch die diplomatischen Beziehungen erheblich zu bessern, es gab Pläne für einen Staatsbesuch Xis in Japan.
Seither haben mehrere Streitfragen das Verhältnis belastet: Dazu zählen die Auseinandersetzung mit der brutalen japanischen Besatzung von Teilen Chinas während des Zweiten Weltkriegs und die jüngsten militärischen Aktivitäten Chinas unter anderem rund um die von Tokio kontrollierte Senkaku-Inselgruppe, die von Peking Diayou-Inseln genannt und ebenfalls beansprucht wird.
Der Ukraine-Krieg hat die Spannungen weiter verstärkt. Japan steht auf der Seite der westlichen Verbündeten der Ukraine - während China es vermeidet, Russland für dessen Angriffskrieg zu kritisieren.
H.Seidel--BTB