Berliner Tageblatt - Verbraucherschützer fordern gesünderes Lebensmittelangebot und verpflichtende Kennzeichnungen

Börse
EUR/USD -0.24% 1.062 $
DAX 0.38% 17837.4
Euro STOXX 50 0.45% 4936.57
SDAX 0.24% 14032.37
TecDAX -1.44% 3210.84
MDAX 1% 26189.44
Goldpreis 0.99% 2422 $
Verbraucherschützer fordern gesünderes Lebensmittelangebot und verpflichtende Kennzeichnungen
Verbraucherschützer fordern gesünderes Lebensmittelangebot und verpflichtende Kennzeichnungen / Foto: ©

Verbraucherschützer fordern gesünderes Lebensmittelangebot und verpflichtende Kennzeichnungen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert von der Bundesregierung Schritte für ein gesünderes Lebensmittelangebot und die Einführung von staatlichen und verpflichtenden Kennzeichnungssystemen. "Die Mehrheit der Verbraucher:innen in Deutschland will sich gesund und nachhaltig ernähren", erklärte am Donnerstag die Leiterin für Verbraucherpolitik beim vzbv, Jutta Gurkmann. In der Praxis sei dies aber aufgrund eines "Siegeldschungels" häufig nur schwer umsetzbar.

Textgröße:

Wer beispielsweise Fleisch aus tierfreundlicher Haltung kaufen wolle, für den seien die richtigen Produkte nicht immer leicht erkennbar, kritisierte Gurkmann. Es sei zu begrüßen, dass die neue Regierung die Landwirtschaft und das Lebensmittelangebot umbauen und nachhaltiger machen wolle. "Jetzt sollte sie zügig konkrete Vorschläge für den Umbau der Tierhaltung und die Regulierung des an Kinder gerichteten Marketings vorlegen", forderte Gurkmann.

Der vzbv fordert eine Tierhaltung mit insgesamt weniger Tieren, die nach höheren gesetzlichen Standards gehalten werden müssten. Die Verbraucherschützer mahnen außerdem ein verbindliches Tierwohllabel und eine ebenfalls verbindliche Herkunftskennzeichnung an.

Auch mit Blick auf an Kinder gerichtete Werbung im Lebensmittelbereich fordert der vzbv gesetzgeberische Schritte. Die Werbung solle "streng und verbindlich" geregelt werden, außerdem halten die Verbraucherschützer Höchstmengen für Fett, Salz und Zucker für die beworbenen Lebensmittel entsprechend der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für nötig.

Landwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) zeigte sich am Donnerstag offen für die Forderungen. "Wir wollen es den Menschen leichter machen, sich gesund und nachhaltig zu ernähren", erklärte er. Die Regierung wolle deshalb für weniger Zucker, Fette, Salz und Kalorien in verarbeiteten Produkten und für mehr Transparenz sorgen.

Die Bundesregierung plane zudem noch in diesem Jahr eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung. Özdemir forderte außerdem eine Einschränkung von Werbung im Internet und im Fernsehen, die Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt an Kinder unter 14 Jahren vermarkte.

T.Bondarenko--BTB